Briefwechsel Johann Philipp Andreae


Kurzinformation zum Brief  
Autor Johann Philipp Andreae (1699-1760)
Empfänger Grundherr, Carl Sigmund Ferdinand (1694-1763)[1]
Löffelholz, Johann Carl (1673-1756)[2]
Ort Nürnberg
Datum 4. Juni 1733
Signatur Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-3, Bl. 163-164, 155-159
Transkription Hans Gaab, Fürth
Teilweise bereits transkribiert von Günther Schuhmann: Die Deliciae topogeographicae Noribergenses und ihre Verfasser. Jahrbuch für fränkische Landesgeschichte 19, 1959, S. 495-497

[Blatt 156]

HochWohlgebohrne, Gnädige Herren !

Euer HochWohlgebohrn und Gnaden geruhen noch über die gestrig gehabte Verhör[3] den gantzen Verlauff meiner unter der hand gehabten Sachen in Kürtze zu vernehmen.

1.) Die Scheurische Carten betreffend, so der Kupferstecher Bernd gestochen, und mit dem Glücken[4] in Schwabach selbsten veraccordirt, der Kupfertrucker Brennauer[5] aber getruckt, ist auf Genehmhaltung und erhaltenen Riß von Herrn Geheimen Rath von Seckendoff[6] in dem Heilßbrunner Hoff alhier verfertiget worden, und in Anspach, Augspurg, und Regenspurg zum Verkauff exponiert worden.

2.) Die WaldCarte, hat ebenfalls der Bernd gestochen, und obiger Brennauer getruckt, auch auf obige Ordre,

3.) Die AemterCarten Lichtenau , hat der Kupferstecher Hering gestochen, der Brennauer und Guntzelmann[7] getruckt, welcher ebenfalls einen Riß dazu bekommen, und wird der Hering selbsten sagen, daß wir die Carten nicht gantz und gar außmachen dörffen, sondern es ist der Titul, und die wider Nürnberg lauffende Sachen erst in Anspach dazu gefertiget worden, und hat jeder Zeit der erste Probtruck vorhero müßen an Hl: Geh: Raths Hochfreÿ Herrl: Excellz. gesandt werden; auch sind wir berichtet worden, diese Carten gehörig zu dem alten Nordgau, wie es in dem Titul zu ersehen seÿn wird, so Hl: von Falckenstein geschrieben.

4.) Die Ämter Herßpruck, Reicheneck, Engelthal und Hohenstein hat der Bernd ebenfals auf erhaltenen Riß, in dem Heilßbrunner Hoff verfertiget, der Brennauer und Guntzelmann getruckt.

5.) Der Stadt Plan ist gezeichnet worden von einem anspachischen Ingenieur, und von dem Kupferstecher Fleischmann[8], daselbsten gestochen. Das Geld auch von dem anspachischen Hoffjuden in Fürth außbezahlt worden, hingegen hat es Brennauer getruckt.

[Blatt 157]
Nun habe ich von allen diesen Stücken keinen Vortheil weiter gehabt, als was ich ohne Vorwißen deß Autoris mir vor meinen Profit habe abtrucken laßen;

6.) Das Ämterbüchl:[9] betreffend ist beÿ meinem gestrig gehabten Verhör schon angezeigt worden, daß der Dannreuther[10] seel: solches extrahiret, welches hernach von unterschiedl: Kauffleuthen abgeschrieben worden, worauff es in Regenspurg getruckt worden, wie nun ich gesehen, daß die hiesigen leuthe etliche solche Bögen umb solch theuer geld bezahlen, hat mich die Geldbegierde auch verleitet solches durch obbemelten Glücken in Schwabach trucken zu laßen, welches aber der Procurator Kittler[11] seel: vermehrt und corrigiert wie es seine eigene Hand und Correctur noch zeigen wird.

7.) Die Findelrechnung zu berühren, wird das Original bereits in hohen Händen seÿn,[12] wie ich aber solches erhalten, zeige ich hiemit unterthänigst an, daß ich dieses nicht, wie der Reuß[13] überall vorgibt gestohlen, dann ich wußte anfangs selbsten nicht, obs seine eigene Handschrifft war, indeme solche gar weit von der jetzigen Handschrifft differiert, sondern Er wird gar wohl noch wißen, daß Er solche beÿ dem Lambl:[14] habe ligen laßen, welche ein in dem gestrig Verhör bemelter Kauffmanns Diener solle bekommen haben, welcher ein Bekandter von dem Kittler seel. muß gewesen seÿn, weilen ich dieses Manuscript von demselbigen erhalten, laut eines Zettuls, so Er von mir unter seinen Actis haben wird, und seine Domestiquen noch attestieren werden, wie diese durch mein Kind habe hohlen laßen, welche Er mir verpittschiert zugesandt, und hat der Verstorbene nicht nur diese, sondern auch noch die Spitalrechnung, und Unschlittrechnung, sammt dem Zeuchhauß Rechnung mir deß andern tages darauf in meinem Hause gewiesen, mit Vermelden, daß diese von dem alten Mäuerl[15] herkämen und ordentliche Original wären, welche Er denen Pflügerischen[16] durch den Fröneteich.[17] zustellen ließe, weilen dieser Fröneteich die Handschrifft von demselbigen kennete, und also recognosciren müßte, daß es wahre Originalia wären, als dann würden sie copiert und ordiniert, auch jederzeit 1. Exemplar nach Wien, das andere aber an Hl: Geh: Rath Bauer[18] nach Würtzburg gesandt. Dieser Rechnung ist so dann ebenfalls anfängl; in Regenspurg getruckt worden; da ich dann gleich auch selbige durch den Glücken habe in Roth trucken laßen, weilen solche schon einmahl zum Vorschein kommen,

[Blatt 158]
so würde es nicht vieles außtragen, wann 200. Exemplar mehr oder weniger verkaufft würden:

8.) Was die Delic: Topogeographic: anbelangt, ist an und vor sich selbsten schon bekandt, daß ich keine Hand daran gelegt, weilen Hl: von Falckenstein solche geschrieben, auch corrigiert, der Glück hingegen solche in triplo dediciert, und in Verlaag genommen, wozu ich nichts contribuiert. Und ist dieses eben die Ursach gewesen, warum ich mich mit dem Glücken entzweÿet und wird Glück und Reuß Eidl: gestehen, daß ich öfters als 10: mahl geschrieben und gesagt, Er solle mich bezahlen, ich möge nichts mehr mit dieser Sache zu thun haben, weilen ich sehe, daß es immer je länger je ärger werde.

Dieses ist also die wahre Beschaffenheit meiner unter Handen gehabten Sachen, wie solche diejenigen deutlich und aÿdl. bezeugen werden, die daran gearbeitet, und Wißenschaft darum haben.

Ich muß aber Euer Hoch=Wohl Gebohrn und Gnaden nicht verhalten, daß diese Sachen mit meinem Willen sind vorgenommen worden, sondern durch viel Persuasoria, und absonderlich, was die Carten betrifft, dann von Einem solchen vornehmen Minister, welcher selbsten in Persohn beÿ uns im Heilßbronner Hoff gewesen, ist man gar bald eingenommen, absonderlich wo man einige Hülffe und Nahrung zu hoffen hat. Es wäre zwar gut, und wolte wünschen, daß Euer Hochwohl Gebohrn und Gnaden so wenig Schaden von allen hiesigen Burgern hätten als von mir, so wäre gewiß alles in Ruhe und Frieden, dann wann diejenigen nicht wären, die dergleichen Sachen heimlicher Weise abschreibeten, und davon trügen, so hätte gewiß die Kauffmannschafft währender Zeit so viele Originalia nicht bekommen können. Allein Sie haben nur gar zu viele, und streben noch täglich nach mehren, dahero nicht zu hoffen, daß solches ein Ende nimmt, wo nicht die Quellen hierzu verstopft werden, mithin ist doch niemand noch so unglücklich gewesen, als ich, da doch diese Sachen der geringsten Schaden weiter nicht gethan, weilen Sie alle vorhero schon zum Vorschein gekommen; Wie viel sind nicht derer, die sich lediglich mit solchen schreiben ernehren, als wie Ex. gr. Haas[19], der ohnehin die geheimbsten Sachen hat, und gewiß schon sehr offt wird abgeschrieben haben; Ein verdorbener Kauffmannsdiner Nahmens Amberger[20]

[Blatt 159]
hat dergleichen geschriebene Sachen schon in die Frembde hinauß getragen, und verhausieret, der Sensheimer[21] wird auch nicht leer seÿn, Not. Wadel[22] und Kraußen[23] werden ebenfalls vieles gesammlet haben, und was die hiesigen Schreiber solche Sachen nicht hinauß schicketen, und umb Geld verkauffeten so hätten die Frembden nichts zu trucken.

Zum Überfluß strebt man ja von Seiten der Kaufmmannschafft nach solchen geschriebenen Sachen, indeme sie bald da bald dorten ihre Leuthe haben welche solche in aller stille begehren, und geld davor bieten, absonderlich wanns Originalia sind. Weme werden dann nicht beÿ solchen Umständen manch mahlen die Augen geblendet, absonderlich da anjetzo ohnehin alles darniederliegt und Nahrungsmangel da ist.

Euer Hochwohl Gebohrn und Gnaden geruhen demnach Gnädigst diese Sachen in balden untersuchen zu laßen, damit ich nicht in noch größere Unkosten und Schaden gestürtzet werde, zumahlen das erste noch nicht verschmerzet habe, und noch über 100. Thaler zu bezahlen habe; auch über dieses 2: große Globi a 3½ Schuh im Diametro, so ich erst vor 4. Wochen in Pommersfelden von Seiner Hochfürstl. Gnaden übernommen habe, so würcklich schon zum Aufziehen parat sind, wie solche in Augenschein können genommen werden, und werden diese 2. Globi in die RitterAcademie nach Wien verEhrt, dahero noch mahlen unterthänigst will gebetten haben, mich in Balden zu befreÿen, damit nicht gar in das zeitliche Verderben gestürtzet werde.

An Gnädigster Willfahrung umb desto weniger zweiffle, weilen ich ehender schon alles aufrichtig entdecket und gemeldet habe, und solte noch ferner etwas mir beÿfallen, wovor ich die geringste Spur hätte, so werde es nicht unterlaßen zu melden; In Hoffnung einer baldigen befreÿung werde ich jederzeit mit unterthänigstem Respect verbleiben

Euer Hochwohlgebohrn und Gnaden

den 4: Juni: 1733:

Unterthänigster Gehorsamster
Burger
Johann Philipp Andreae
Mathematicus.


[Blatt 163]

Wohl Gebohrner, Gnadiger Herr,


Ich habe anbeÿ gegenwärtige Anzeige übersenden wollen, mit angehengter unterthänigster Bitte, diese in balden zu befördern, damit die Sachen untersucht werden, und ich meine Erledigung erlangen möchte, und ich an meiner unter Handen habenden Arbeit nicht gehindert und in noch größern Schaden gestürtzt werde; zumahlen ohnehin noch von der vorigen fatalitet beÿ 100: Thaler zu zahlen habe. Anbeÿ will auch unterthänigst gebetten haben, beÿ deß regierenden Hl: Bürgermeisters Wohl Gebohrn und Gnaden meinetwegen zu intercedieren, daß die angebrachte Klage auf 100: fl: Capital, wovor Hl Herr feÿn[?] zwar eine Kisten mit Mathematischen Sachen in Handen und zum Unterpfand hat nicht ferner prosequiert werde, sondern biß zu meiner Erledigung meine Frau in Ruhe gelaßen werde, weilen Sie ohnehin jetzo nicht zahlen kan, ich werde so dann die Sachen verkauffen, und Hl: feyn[?] Ehrlich bezahlen; für solche Gnade werde ich Euer Wohl Gebohrn und Gnaden mit meinem Gebett Gott anflehen, und langes leben, beständiges hohes Wohlseÿn, und jederzeit in tieffstem Respect verharren

Euer WohlGebohrn und Gnaden

den 4. Junij: 1733:

Unterthänigster Diener
Johann Philipp Andreae
Mathematicus

So viel mir bewußt ist, hat der Nuntzer[24] Kupferstecher und Knorr[25] auch etl: Kupferl: gemacht zu denen Deliciis Topogeographiciis



Fußnoten

  1. Karl Sigmund Ferdinand Grundherr (1694-1763) war seit 1731 jüngerer Bürgermeister. 1732 wurde er Rugherr, wobei das Rugamt für die Handwerker der Stadt zuständig war. Als jüngerer Bürgermeister hatte er auch abwechselnd mit anderen das Schöffenamt zu versehen, d.h. er war für konkrete Strafuntersuchungen zuständig, in diesem Fall also für Andreae, wozu er u.a. die Verhöre im Männereisen führte.
    Fleischmann, Peter: Rat und Patriziat in Nürnberg (= Nürnberger Forschungen 31/2). Neustadt a.d. Aisch: Schmidt 2008, S. 485-491
    Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: Tümmels 2000, S. 946 (Verfasser: Walter Bauernfeind).
  2. Johann Carl Löffelholz (1673-1756) wurde 1733 jüngerer Bürgermeister, womit er abwechselnd mit anderen das Schöffenamt zu versehen hatte, d.h. er war für konkrete Strafuntersuchungen zuständig, in diesem Fall also für Andreae, wozu er u.a. die Verhöre im Männereisen führte.
    Fleischmann, Peter: Rat und Patriziat in Nürnberg (= Nürnberger Forschungen 31/2). Neustadt a.d. Aisch: Schmidt 2008, S. 689
    Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: Tümmels 2000, S. 946 (Verfasser: Walter Bauernfeind).
  3. Das Verhör hatte am Vortag, den 03.06.1733 stattgefunden. Es war von Grundherr und Löffelholz durchgeführt worden.
    Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-3, Bl. 149-153.
  4. Johann Paul Glück stammte aus Reichelsdorf. Im Verhör vom 19.10.1733 sagte Andreae über ihn, es "wäre eine bekannte Sache, daß dieser schon 4. Jahre mit dem Zollwesen, von denen hier abgehenden Kaufmanns Güthern, umgehe, auch lange Zeit alle Sonnabend hier gewesen seÿe und obacht gehabt habe, was von dergleichen abgeführet worden." In den Brandenburg-Onoltzbachischer Address- und Schreib-Calendern für 1747, 1748 und 1754 wird er als ist er als Zoll-Commissarius verzeichnet. Falckenstein verzeichnet ihn 1740 als Zoll-Inspector und 1756 als "Zoll-Commissarius von 4. Ober=Aemtern". Glücks Tochter Sybilla Helene kaufte 1764 um 6600 Gulden das Haus in der Königstraße 2 in Schwabach. Auch hier wurde der Vater als Zollkommmissar bezeichnet. Nach Schuhmann war er von 1765 bis 1770 Oberzollkommissar in Schwabach.
    Verhör Andreae, 19.10.1733, Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-2, Bl. 239
    Dehm, Karl; Heckel, Gottlob: Häusergeschichte der Altstadt Schwabach. Schwabach 1970, S. 256
    Falckenstein, Johann Heinrich: Chronicon Svabacense. Schwabach: Johann Jacob Enderes 1740, S.28
    Falckenstein, Johann Heinrich: Chronicon Svabacense. Schwabach: Johann Jacob Enderes 1756, S.83
    Hoch-Fürstlich Brandenburg-Onoltzbachischer Address- und Schreib-Calender. 1747, S. 55
    Hoch-Fürstlich Brandenburg-Onoltzbachischer Address- und Schreib-Calender. 1748, S. 55
    Hoch-Fürstlich Brandenburg-Onoltzbachischer Address- und Schreib-Calender. 1754, S. 62
    Petzold, Johann Wolfgang: Chronik der königlich bayerischen Stadt Schwabach. Schwabach: Theodor Mizler 1854, S. 139
    Schuhmann, Günther: Die Deliciae topogeographicae Noribergenses und ihre Verfasser. Jahrbuch für fränkische Landesgeschichte 19 (1959), S. 493.
  5. Laut seines ersten Verhörs am 18.07.1733 war der Kupferdrucker Abraham Brennauer (Bronauer, Brünauer) 35 Jahre alt, wohnte in der Katharinengasse, war verheiratet und hatte ein Kind. Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-2, Bl. 35.
    Er hatte am 12.02.1725 geheiratet: "d. 12. Febr. [1725] Der Ers. Abraham Brunnauer, Kuferdrucker, des Ers. und Kunstr. Eberhard Brunnauer, Messerschmidts Ehel. [Sohn] die Tugendsame Jgfrl. Anna Catharina, des Ers. Georg Hofmanns, Rothgießers und Verlegers Ehel. Tochter. Frühmeß", Trauungen St. Lorenz 1664-1736, S. 970 (Scan 599). Am 06.01.1727 wurde die Tochter Maria Magdalena geboren, Taufen St. Lorenz 1713-1735, S. 108 (Scan 54).
    Zu ihm siehe Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon, Band 1. München: Saur 2007, S. 185.
  6. Christoph Friedrich von Seckendorff (1679-1759) war 1714 zum Geheimrat in Diensten des Ansbacher Markgrafen ernannt worden. Auf dem von ihm erhaltenen Porträt wurde er auch als Baron bezeichnet.
    Neue Deutsche Biographie, 24 (2010), S. 119-120 (Verfasser: Gerhard Rechter).
  7. Johann Gunzelmann wurde am 31.07.1672 in St. Lorenz getauft: "Basilius Gunzelmann, Mußquetierer allhie. Sophia. Johann. Allmann, Schellenmacher, 31. [07.1672]", Taufen St. Lorenz 1668-1680, S. 78 (Scan 37). Am 21.01.1700 heiratete der Kupferdrucker Johann Guntzelmann Anna Steinhauser: "Der Ers. u. Kunstr. Joh. Guntzelmann Kupferdrucker, deß Ers. Basilius Guntzelmann [?] Gesellen S.N.E.S., J. Anna, deß Ers. Joh. Steinhauser, Hefftleinm. E. T. [...] d. 21. Jan [1700]", Trauungen St. Sebald 1692-1727, S. 170 (Scan 88), Eintrag 9.
  8. Der Kupferstecher Daniel Fleischmann hielt sich damals in Erlangen auf und soll in der Erlanger Vorstadt im Goldenen Kreuz gewohnt haben. Er war der Sohn des Nürnberger Kupferstecher August Christian Fleischmann, der in der Zisel Gaß gewohnt hatte, also in der heutigen Albrecht-Dürer-Straße.
    Zum Vater siehe Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon, Band 1. München: Saur 2007, S. 396-397.
    Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-3, Bl. 176, 392, 406.
  9. Erste Auflage des Ämterbüchleins:
    Nigrinus, Joseph Paul: Verzeichnus der Republic Nürnberg Regenten / Beamten und Bedienten / sowohl in der Stadt als auf dem Land / Aus das fleißigste zusammen getragen, und in diese Ordnung gebracht. Freiburg 1732/33.
    Eine Zweyte und corrigirte Auflage des Ämterbüchleins erschien ebenfalls 1732/33 in Freiburg:
    Die Nota auf Blatt 1v lautet: "Weilen diese, an sich selbst ganz unschuldige Verzeichnus von Einem Hoch=Edlen Magistrat der Stadt Nürnberg, nicht nur zu unterdrucken alle Kräfften angewendet werden, sondern auch der Confiscation bereits exponiret, und ein Nürnbergischer Burger disfalls schon unverschuldeter Weise attaquiret und Haus=Visitation gehalten worden; So hat man dem geneigten Leser mit der zweyten Auflage hiemit dienen wollen, wobey durchgehends eine Verbesserung vorgenommen worden ist."
  10. Der Scribent Albrecht Dannreuther wurde am 12. Januar 1733 bestattet, Bestattungen St. Sebald 1732-1740, S. 50 (Scan 43), Nr. 9.
  11. Johann Georg Kittler schrieb sich 1706 an der Universität in Altdorf ein. 1732 war er Prokurator am Nürnberger Untergericht. Kittler wurde am 30.03.1733 bestattet, Bestattungen St. Sebald 1732-1740, S. 61 (Scan 49), Nr. 65. Die Korrekturen von Kittler für die zweite Auflage des Ämterbüchleins finden sich im Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-3, Bl. 248-249.
  12. Die Findelrechnung für das Jahr 1716/1717 erschien 1732 im Druck:
    Modell einer Jahrs-Rechnung, wie solche In der Heil. Römisch: Reichs=Freyen Stadt Nürnberg Durch die weise Verordnung Eines Hoch=Edlen Magistrats Bey beeden Findeln zu führen im Gebrauch / und zwar von dem Jahr=Gang 1716. Imo bis wieder dahin 1717. Ohne Ortsangabe 1732.
    Es gibt auch eine Ausgabe von 1733, die sich von der von 1732 nur geringfügig im Titelblatt sowie in der Schlussvignette unterscheidet.
    Eine Handschrift dieser Findelrechnung, die wahrscheinlich die Druckvorlage war, findet sich unter: Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-3, Bl. 252-267.
  13. Johann Georg Reuß war Schreiber in Schweinau und scheint enge Beziehungen zu Johann Paul Glück in Schwabach gehabt zu haben. Ein Brief von ihm liegt im Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-3, Bl. 95-97.
  14. Lambl: war der Name einer Gaststätte in Schwabach.
  15. Damit dürfte Wolfgang Nicolaus Mäuerl gemeint sein, der 1698 zum Notar ernannt worden war und Gegenschreiber im Unschlittamt war.
    Stadtarchiv Nünrberg: E 5/47 Nr. 20
    E 19/I Nr. 56.
  16. Möglicherweise der Marktadjunkt Andreas Leonhard Pflüger (06.11.1699-05.01.1768).
    Stadtarchiv Nürnberg: A 23 Nr. 285 Bl. 12
    Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde 10, Nr. 7/9, 1931, S. 75 [Geburtsdatum 16.01.1699 statt korrekt 06.01.1699]
  17. Der Handelsmann Wolfgang Daniel Frörenteich wurde am 15.12.1741 auf dem St. Johannisfriedhof bestattet: "Der Erbar und Fürnehme Wolfgang Daniel Frörenteich, am Fischbach. ♀. d. 15. Dev: [1741] DreÿerL. St. Joh:". In seinem Testament hinterließ 600fl, wovon jährlich an seinem Begräbnistag von seinen Nachfahren die Zinsen an gottesfürchtige Hausarme verteilt werden sollte; Siebenkees, Johann Christian: Fortgesetzte Nachrichten von Armenstiftungen in Nürnberg. Nürnberg: Adam Gottlieb Schneider 1794, S. 17-18.
  18. Spätestens ab 1709 war Johann Alberich Bauer von Heppenstein Geheimer Sekretär in Bamberg. Er war kunstverständig und wählte für den Bamberger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn (1655-1729) Gemälde aus und korrespondierte mit Künstlern. Als Geheimsekretär fungierte er auch unter Friedrich Karl von Schönborn (1674-1746), der 1729 Fürstbischof von Bamberg und Würzburg wurde. Er war mit Maria Sabina Magdalena Böttinger (1680-1732) verheiratet.
    Freise-Wonka, Christine: Ignaz Tobias Böttinger (1675-1730) und seine Bauten. Ein bürgerlicher Beamter des Absolutismus, sein Leben und seine Bautätigkeiten (= Bamberger Studien zur Kunstgeschichte und Denkmalpflege 4). Bamberg: Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Aufbaustudium Denkmalpflege an der Univ. Bamberg 1986, S. 36
    Lang, Heinrich: Johann Ignaz Tobias Böttinger: Staatsfinanzen und private Finanzen im frühen 18. Jahrhundert. Bamberg 2008, S. 113-141
    Schröcker, Alfred: Die Patronage des Lothar Franz von Schönborn (1655-1729); sozial-geschichtliche Studie zum Beziehungsnetz in der Germania Sacra. Wiesbaden: Steiner 1981, S. 100-102
  19. Adolph Georg Haas wird 1732 im Verzeichnis der Beamten als Schreiber bei St. Elisabeth geführt. 1748 wurde er als Gerichtsschreiber bestattet: "Der Ehrnvest, Vorachtbar u: Rechtsgelehrte Adolph Georg Haas, E.H.E u: H. W. Raths am Ehrlöbl. Stadt- u: Ehe-Gericht wolverdienter Gericht-Schreiber, an der Fleischbrucken. ♂. d. 17. dit. [Dezember 1748], dreÿerl. St. Roch:", Bestattungen St. Lorenz 1742-1789, S. 102 (Scan 106), Eintrag 107.
  20. Diese Person konnte bislang nicht identifiziert werden.
  21. Diese Person konnte bislang nicht identifiziert werden.
  22. 1725 schrieb sich Friedrich Wadel (?-31.03.1745) in Altdorf als Jurastudent ein, 1732 in Jena. 1743 ist er als Notar in Nürnberg nachweisbar. Bei seiner Heirat 1738 wird sein Vater Georg als Schreibereiverwandter bezeichnet, so auch im Verhör von Hahn am 27.10.1733. Der Vater ist somit der hier angesprochene Wadel.
    Bestattungen St. Sebald 1741-1754, S. 208 (Scan 135), Nr. 32.
    Trauungen St. Sebald 1728-1754, S. 251 (Scan 129),
    Staatsarchiv Nürnberg: Ratskanzlei-A Laden A 155-2, Bl. 261.
  23. Vermutlich der Notar Johann Christoph Krausen.
  24. Zum Kupferstecher Andreas Nunzer (1696-1754) siehe Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon, Band 2. München: Saur 2008, S. 1089. Gemeint sein könnte aber auch sein Bruder Engelhard (1661-1733)
  25. Zum Kupferstecher und Kunsthändler Georg Wolfgang Knorr (1705-1761) siehe Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon, Band 2. München: Saur 2008, S. 799.