Galilei und Marius
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... Ekliptik liegt, und seine Breite nördlich dieser Ebene, verbleiben die vier Bahnen der Satelliten parallel zur Ekliptik, diejenigen ihrer Teile, die sich am weitesten von uns weg befinden - wir befinden uns immer in der Ebene der Ekliptik - zeigen sich gegen den Süden geneigt im Vergleich zu den uns näheren Teilen ihrer Bahn, die uns nördlicher erscheinen. Wenn umgekehrt Jupiter eine südliche Breite hat, erscheinen uns die weiter weg gelegenen Teile ihrer kleinen Umlaufbahnen nördlicher als die nahen Teile, und so sieht man die Neigung der Sterne auf entgegengesetzte Art und Weise wenn Jupiters Breite nördlich ist im Vergleich zu dem was passiert, wenn Jupiter südlich steht. Das heißt also im ersten Fall, dass man sie gegen den Süden geneigt sieht, wenn sie sich in den oberen Teilen ihrer Umlaufbahn befinden, und nördlich in den unteren Teilen, aber im zweiten Fall ist es genau umgekehrt; nämlich gegen Norden in der oberen Hälfte und gegen Süden in der unteren. Und diese Neigung wird größer oder kleiner sein entsprechend der größeren oder kleineren Breite des Jupiter. Nun schreibt Simon Marius, dass er beoachtet hat, wie die besagten vier Sterne immer gegen den Süden geneigt sind, wenn sie sich in der oberen Hälfte ihrer Umlaufbahn befinden; also wurden seine Beobachtungen angestellt, als der Jupiter eine nördliche Breite hatte. Als ich aber meine ersten Beobachtungen machte, stand Jupiter im Süden, und blieb da lange Zeit, und hatte erst nach mehr als zwei Jahren eine nördliche Breite. Die Breiten der vier Sterne können also nicht so erschienen sein, wie Simon Marius mehr als zwei Jahre später über sie schreibt, falls er sie also überhaupt jemals gesehen und beobachtet hat, dann mehr als zwei Jahre nach mir.
Seine Aussage, er habe seine Beobachtungen vor mir gemacht, überführt er hier selbst der Lüge. Aber ich gehe weiter und behaupte, dass er höchstwahrscheinlich diese Beobachtungen niemals selbst gemacht hat, insofern als er bekräftigt, er habe sie niemals in einer geraden Linie gegenseitig angeordnet gesehen oder beobachtet, außer wenn sie sich in der größten Elongation zu Jupiter befinden. Die Wahrheit ist, dass in insgesamt vier Monaten, von Mitte Februar bis Mitte Juni 1611, Jupiter keine oder nur eine geringfügige Breite hatte, die vier Sterne also immer in allen ihren gegenseitigen Lagen in einer geraden Linie angeordnet waren.
Schauen wir uns als Nächstes den Kunstgriff an, mit dem er versucht seine Priorität mir gegenüber zu beweisen. Ich habe in meinem Sternenboten geschrieben, dass ich die ersten Beobachtungen am 7. Januar 1610 gemacht habe, und sie mit anderen die folgenden Nächte fortgeführt habe. Hier kommt nun Simon Marius und eignet sich meine Beobachtungen an indem er im Titel seines Buches und dann wieder in der Einleitung seiner Arbeit abdruckt, dass er seine ersten Beobachtungen schon im Jahr 1609 gemacht habe, ...