Georg Philipp Harsdörfer

Bekannter Nürnberger Rat, Jurist, Schriftsteller und Hobbymathematiker.

* 01.11.1607 in Fischbach bei Nürnberg ; † 17.09.1658 in Nürnberg

Lebenslauf:

Georg Philipp Harsdörfer entstammte einer alteingesessenen Nürnberger Patrizierfamilie. Ab 1623 studierte er in Altdorf Philosophie, Philologie, Poesie und Geschichte, aber auch unter Daniel Schwenter (1585-1636) Mathematik. 1626 wechselte er nach Straßburg, wo er sich der Juristerei zuwandte. Nach einer langen Studienreise durch die Schweiz, Frankreich, England, die Niederlande und Italien kehrte er 1631 nach Nürnberg zurück. Hier trat er in den Verwaltungsdienst ein, war ab 1634 Assessor am Untergericht, ab 1637 am Stadtgericht. 1655 wurde er in den Inneren Rat gewählt. Daneben wurde er aber bald als Schriftsteller sehr bekannt, der sich mit einem breiten Spektrum an Themen beschäftigte und sich sehr um die deutsche Sprache bemühte. 1644 war er einer der Gründer des Pegnesischen Blumenordens, dessen Vorsitzender er wurde. Hochgeehrt starb er im November 1658 in Nürnberg.

Wirken:

Sein Leben lang beschäftigte sich Harsdörfer auch mit Mathematik. 1646 soll er eine lateinische Schrift über die Quadratur des Kreises herausgebracht haben. 1651 bzw. 1653 brachte er den zweiten und dritten Teil der Mathematischen Erquickstunden heraus. Deren erster Band war 1636 von Daniel Schwenter herausgebracht worden. Die Erquickstunden erlebten mehrere Neuauflagen. 1607 bzw. 1611 waren die beiden ersten Teil des Speculum Solis erschienen, einem von Franz Ritter (1579-1641) verfassten Buch zur Sonnenuhrkunde. 1653 brachte Harsdörfer dieses Werk um einen dritten Band vermehrt neu heraus. 1656 brachte Harsdörfer erstmalig ein astronomisches Kartenspiel heraus. U.a. darin schlug er auch vor, die Sternbilder nach biblischem Geschehen umzuinterpretieren.

Mitgliedschaften und Ehrungen:

Harsdörfer war das erste Mitglied des Pegnesischen Blumenordens. Im Irrhain dieses Ordens erinnert ein Gedenkstein an ihn. Im Ortsteil St. Peter wurden 1876 eine Straße und 1906 ein Platz nach ihm benannt. In Berlin trägt der Harsdörferweg in Spandau seinen Namen.

Ausgewählte Werke:

Literatur:

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