Briefwechsel Johann Philipp Andreae
Kurzinformation zum Brief | |
Autor | Conrad Stephan Zinn (1695-1763)[1] |
Empfänger | Ansbacher Markgraf |
Ort | Schwabach |
Datum | 2. November 1736 |
Signatur | Staatsarchiv Nürnberg: Rep. 271, Nr. 2112, Bl. 68-71 |
Transkription | Hans Gaab, Fürth |
Durchlauchtigster Marggraf,
gnädigster Fürst und Herr !
Nachdeme in sichere Erfahrung gebracht, daß der alhier sich aufhaltende Mathematicus Andrea sich wieder mich beschwehret, daß ihm die beÿ hiesigem Casten Ambt vorzuleÿhen gnädigst angefohlene 300. fl. noch nicht ausbezahlet worden; Alß habe vor nöthig erachtet, Ew: Hochfürstl; Durchlaucht unterthänigst vor zu stellen, wie zwar ermelter Andre die ersagte 300. fl. schon längstens und vor dem dieser wegen eingelaufenen Hochfürstlichen gnädigsten Befehl
[Blatt 69]
Von einem hiesigen Juden erhalten, die Anschaffung deß Anlehens aber sich bißhero aus seinem selbstigen
Verschulden damit protahiret, weilen Er zu Unterschreibung der Obligation seine Frau weder zum Ambt bringen
noch zur Erklährung ihrer Weibl; Freÿheit, derer dißfalß vorhandenen Verordnung entgegen
einen Genügen oder Beÿstand admittiren wollen, anfänglich auch ganz
hautain[2] gesprochen, daß er sothanen Anlehens gar nicht mehr
benöthiget seÿe, mit dem Vorgeben, daß Er von der Leipziger Meß selbsten soviel zu beziehen habe,
alß Er gebrauche und weiter, daß Er anderwerts Credit gefunden, und ohne Ambtl: Interposi-
[Blatt 70]
tion das Geld erlangen könne, Dahero dieses zu meiner Entschuldigung hiermit unterthänigst anführen, und
gnädigste Verordnung, ob ihme ohne Certiorirung[!] deßen Weibs Beischl: Wolfahren und adhibirung eines Beÿstandes
sothanes Vorlehen ausbezahlet werden erwarten sollen. Womit zu beharrlich Hochfürstl: Hulden und Gnaden
mich devotest empfehle.
Schwabach den 2. 9br: 1736.
Ew: Hochfürstl. Durchlaucht.
Unterthänigster
gehorsamster Diener
Conrad Stephan ZHinn