Titelblatt des Rechenbuchs von Werner von 1561. Staats- und Stadtbibliothek Augsburg: 4 Math 630. Für Bildrechte bitte dem Link folgen.

Nicolaus Werner

Nürnberger Rechenmeister.

* 1520 in Nürnberg[1] ; † 12.06.1570 in Nürnberg[2]

Lebenslauf:

Nicolaus Werner wurde im August 1548 als Rechenmeister in die Stadt Nürnberg aufgenommen. 1550 griff er gemeinsam mit Hans Petz und Hieronymus Rosa (?-1562) Johann Neudörffer d.Ä. (1497-1563) mit öffentlichen Anschlägen an und verhöhnte ihn als Stümper. Doch verbat ihnen der Rat ihr Tun und Werner wanderte acht Tage auf den Turm. Sein Rechenbuch von 1569 widmete er jedoch Johann Neudörffer d.J. (1543-1581), was auf eine Versöhnung der beiden Rechenmeister hindeutet. 1555 landete er allerdings erneut auf dem Turm, nachdem er an einem Breslauer Bürger wegen eines Schülers überzogene Geldforderungen gestellt hatte. Nach den Totengeläutbüchern von St. Sebald starb er 1570 als "rechenmaister an der Judengaß". Er wohnte also bis zu seinem Tod in der heutigen Wunderburggasse in einem Haus, das früher Caspar Schmid gehört hatte und dessen Mitbesitzer er durch seine Heirat geworden war.

Wirken:

1561 brachte Werner ein für Kaufleute gedachtes Rechenbuch heraus, das "eine sehr gute Vorstellung von den Geschäftserfordernissen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vermittelt" (Hergenhahn 2017, S. 105). Sein umfangreiches Rechenbuch von 1569 galt als besonders gelungen, doch ist es ein Plagiat: Werner hat darin großenteils Texte aus dem Rechenbuch von Simon Jacob (1510-24.6.1564) übernommen. Verdienstvoll ist an dem Buch aber, dass er die Lösungswege bei den vorgestellten Exempeln ausführlich ausgearbeitet hat (vgl. dazu Hergenhahn 2017).

Ausgewählte Werke:

Literatur:

Links:

Danksagung: Wir danken Alfred Holl für den Hinweis auf das Manuskript aus der BSB Müchen.

Fußnoten

  1. Angabe des Geburtsjahres nach Grieb 3, 2007, S. 1658.
  2. "Niclas Werner Rechenmeister in der Judengaß 12 [Juni 1570]", Bestattungen St. Sebald 1570-1587, Bl. 2v (Scan 3).
  3. "Niclaus Werner, Catharina Schmidin 17 Sept. [1548]", Trauungen St. Sebald 1544-1555, Bl. 158v (Scan 81).


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