Caspar Uttenhofer

Nürnberger Amateurastronom des 17. Jahrhunderts mit einer Vorliebe für Sonnenuhren.

* 28.01.1588 in Engelthal[1] ; † 31.05.1621 in Nürnberg (Bestattung)[2]

Lebenslauf:

Der gleichnamige Vater des Mathematikers Caspar Uttenhofer war das siebte Kind aus der zweiten Ehe des Schneiders Georg Uttenhofer. Als der Großvater am 9. Januar 1563 starb, hinterließ er seine Ehefrau und seine Kinder in gesicherten finanziellen Verhältnissen. Am 2. Juni 1572 ging die Großmutter eine zweite Ehe mit Urban Pflug (?-1579) ein, einem Hauptmann aus Donauwörth, der schon seit 1561 in Nürnberg lebte. Es war ebenfalls dessen zweite Ehe.

Der Vater Caspar Uttenhofer wurde Gerichtsschreiber in Engelthal. Über das Leben seines gleichnamigen Sohnes nicht viel bekannt. Er scheint als Privatgelehrter in Nürnberg gelebt zu haben. Nach Doppelmayr starb er am 31. Mai 1621, am 3. Juni wurde er bestattet. Der Ätzmaler Anthoni Uttenhofer (1542-1609) war sein Onkel.

Wirken:

Von Caspar Uttenhofer sind drei Werke bekannt: Bereits 1615 soll sein Pes Mechanicus erschienen sein, mit der er eine gute Einführung in die Konstruktion von Sonnenuhren herausbrachte. Die früheste noch auffindbare Ausgabe stammt allerdings aus dem Jahr 1620. 1619 brachte er eine kleine Schrift zum damaligen Kometen heraus. Er hörte von dem Kometen erstmals am 21. November / 1. Dezember, selbst sah er ihn erstmalig am 4./14. Dezember. Zur Beobachtung benutzte er einen "Circinum geometricum / Jacobsstab / Quadranten und Globen". Weitere Daten liefert diese Schrift nicht. Posthum erschien 1626 der Circinus geometricus, zu Teutsch Meß-Circkel. Uttenhofer hatte eine Instrumentenbeschreibung eines Unbekannten gefunden und sich nach den darin enthaltenen Angaben einen Zirkel selbst gefertigt, wobei er im Laufe der Jahre verschiedene Anwendungsmöglichkeiten zusammenstellte. Er wollte sein Gerät auch im Geschützwesen angewandt wissen, was aber daran scheiterte, dass er noch von aristotelischen Vorstellungen über die Form der Geschossbahn ausging. Mit großem Lob für Uttenhofer brachte der Altdorfer Hochschullehrer Daniel Schwenter (1585-1636) dieses Buch heraus.

Ausgewählte Werke:

Literatur:

Links:


Fußnoten

  1. "Den 28 Januarij [1588] Caspar Uttenhoffer Gerichtschreiber alhir eine Kinds Tauffe (ist die Mutter bald nach der Geburtt verschieden)hats aus der Tauff gehabtt Paulus Lobentrein[?] Alhir, ist das Kindt Caspar genent worden", Taufen Hersbruck-Engelthal 1586-1676, Bl. 4r (Scan 6), Nr. 1.
  2. "Der Erbar Caspar Uttenhover Junger gesell und Astronomus. des Erbarn Caspar Utenhovers weiland Gerichtschreibers zu Engelthal Seel. hinterlassner Son, am Stöpfelgäßlein hinter dem Tetzel. 3. Junij [1621]", Bestattungen St. Sebald 1607-1623, Bl. 241r (Scan 259), Nr. 4.
  3. "Georg Uttenhoffer ein son Caspar 23. Julij [1555]", Taufen St. Sebald 1544-1555, Bl. 110v (Scan 80). Vgl. Tacke 2001, S. 599.


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