Andreas Osiander

Streitbarer Nürnberger Geistlicher, der das umstrittene Vorwort zum Hauptwerk des Copernicus schrieb.

* 19.12.1498 in Gunzenhausen ; †17.10.1552 in Königsberg in Preußen

Lebenslauf:

Andreas Osiander hatte in Ingoldstadt studiert. 1520 kam er als Hebräischlehrer ans Nürnberger Augustinerkloster. 1522 wurde er Pfarrer bei St. Lorenz. In Nürnberg kam er mit reformatorischem Gedankengut in Kontakt und wurde das geistige Oberhaupt der Reformation in Nürnberg. Als sich der Rat aber 1548 dem Interim unterwarf, verließ Osiander die Stadt und ging ins preußische Königsberg. Er war in zahlreiche theologische Streitigkeiten verwickelt, wovon in der evangelischen Theologie bis heute der Osiandrische Streit in Erinnerung ist. Er starb im Oktober 1552 in Königsberg.

Wirken:

Andreas Osiander muss sich für Mathematik und Astrologie interessiert haben, weswegen ihn der Verleger Johannes Petreius (um 1497-1550) bat, ein Vorwort zum Hauptwerk des Nicolaus Copernicus (1473-1543) zu schreiben. Darin stellte er das copernicanische Weltsystem als bloße Hypothese bzw. Rechenmöglichkeit dar, nicht als real existierendes physikalisches System, weshalb sein Vorwort sehr umstritten ist.

Mitgliedschaften und Ehrungen:

Die Osianderstraße im Ortsteil Gostenhof nahe der S-Bahn-Haltestelle Rothenburger Straße erinnert an den streitbaren Theologen.

Ausgewählte Werke:

Literatur:

Links:



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