Johann Georg Wilhelm Mayer (Meyer)

Mathematiklehrer am Egidiengymnasium.

* 05.07.1758 in Ansbach ; 

Lebenslauf:

Nach dem frühen Tod seines Vaters kam Mayer zu seinem Onkel, der Kaplan am Fuße des Hesselberges war, wo er seinen ersten Unterricht erhielt. Seine Mutter heiratet 1768 einen Handelsmann in Nürnberg, wohin ihr Mayer 1769 folgte. Hier wurde er schon 1762 von Georg Friedrich Kordenbusch (1731-1802) zu amtlichen Vermessungen mit herangezogen. Ab 1775 besuchte Mayer die Sebalder Schule, aber auch schon die öffentlichen Vorlesungen am Egidiengymnasium. Ostern 1779 ging er nach Altdorf, wo er philosophische Vorlesungen hörte, nach dessen Eintreffen aber auch Mathematik bei Johann Tobias Mayer (1752-1830). Hier entschloss er sich nicht wie von seinem Onkel gewünscht Theologie, sondern Jura zu studieren. 1786/87 reiste er nach Wien und Ungarn. 1788 wurde er Nachfolger von Johann Aegidius Eichhorn (1724-1787) als Mathematiklehrer am Egidiengymnasium. 1791 gründete er ein Freiinstitut, wohin arme Bürgerskinder Sonntags und Montags von 12 bis 2 Uhr kommen durften.

1795 erhielt er einen Ruf als Mathematikprofessor ans Gymnasium in Bayreuth, dem er aber nicht nachkommen konnte, weil er zwischenzeitlich als französischer Agent verhaftet wurde. Zwar stellten sich die Vorwürfe bald als haltlos heraus, doch wurde darüber die Stelle in Bayreuth anderweitig vergeben. 1797 wurde er Kreissekretär in Schwabach.

Wirken:

Bei den Veranstaltungen in seinem Freiinstitut soll Mayer immer 110 bis 120 Zuhörer gehabt haben. Zur Erklärung der Naturlehre ging Mayer mit ihnen in Mühlen und Werkstätten. Mayer brachte in Nürnbe eine Naturlehre für Kinder heraus.

In der Nürnberger Stadtbibliothek hat sich auch eine aquarellierte Federzeichnung Mayers erhalten, die einen Vermessungsingenieur mit seinen zwei Gehilfen auf dem Kornmarkt zeigt. Im Hintergrund rechts ist der Steig zu erkennen, die heutige Jacobsstraße [Stadtbibliothek Nürnberg: C II 5].

Ausgewählte Werke:

Literatur:


Fußnoten

  1. "☉ 13. [Juli 1766] Hl. Meÿer, Johann Philipp, Landgerichts-Asessor, Schlagfluß, 57" Bestattungen Ansbach-St. Johannis 1742-1772, S. 201 (Scan 206), Nr. 233.


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