Johann Albrecht Klimm [Klein]

in Nürnberg aufgewachsener Mathematiklehrer in Grimma.

* 6.12.1698 Kranichfeld in Thüringen ; †10.11.1778 in Grimma

Lebenslauf:

In seinem erhaltenen Brief an Johann Heinrich Lambert (1728-1777) bezeichnet Johann Albrecht Klimm den ehemaligen Assistenten von Eimmart, Johann Christoph Klimm, als seinen Vetter - womit damals aber der Onkel gemeint war. Der holte ihn in seiner Jugend nach Nürnberg und begeisterte ihn für die Astronomie. Er soll ihn auch in Verbindung zum Berliner Astronomen Johann Heinrich Hoffmann (1669-1716) gebracht haben, für den er für die Jahre 1713 und 1714 mit Hilfe der Rudolphinischen Tafeln die Ephemeriden berechnete. 1717 holte ihn Michael Gottlieb Hansch (1683-1749) nach Leipzig, um bei der Edition der Keplerbriefe zu helfen. 1721 besuchte er wieder seinen Vetter in Nürnberg, damals freundete er sich mit Johann Leonhard Rost (1688-1727) an und machte ihn mit dem Leipziger Mathematiker Christian August Hausen (1693-1743) bekannt. Am 28. April 1721 immatrikulierte er sich als Magister an der Universität in Leipzig. 1725 erhielt er die Stelle als Mathematiklehrer an der Fürstenschule im östlich von Leipzig gelegenen Grimma. 1729 wechselte er an die Fürstenschule St. Afra in Meißen, wo er bis zu seinem Lebensende im November 1778 blieb. Wiederholte Rufe nach Petersburg lehnte er 1735/36 ab. Sein bekanntester Schüer war Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), dessen Lieblingslehrer er gewesen sein soll.

Sein Sohn Christoph Albrecht Klimm (1744-1785) wurde Schulamtsphysicus in Meißen.

Wirken:

1725 brachte Klimm in Nürnberg die Astronomische Tabellen des Herrn de la Hire (1640-1718), mit einer neuen ausführlichen und deutlichen Beschreibung vor alle astronomischen Rechnungen heraus. Rost schrieb darüber in seiner Vorrede zum Aufrichtigen Astronomus von 1727: "Damit die Theoretischen Rechnungen in teutscher Sprache eben mäßig deutlich eröfnet, und die Liebhaber der Astronomie darinnen unterrichtet würden; mir selber aber die Zeit fehlete, eine Anleitung darzu auszufertigen; so ließ mein wehrtester Freund, Herr Johann Albrecht Klimm, dem Gott besondere Gaben in der Mathesi und Astronomie verliehen, auf mein an Ihn ergangenes Ansinnen sich dahin bewegen." Rost war es, der die Drucklegung überwachte. Diese astronomischen Tabellen erlebten im Laufe des 18. Jahrhunderts zwei Neuauflagen.

Zwei weitere astronomische Werke von Klimm sind bekannt: 1741 übersetzte er eine Arbeit von Jacques Cassini (1677-1756) zur Figur und Größe der Erde, 1748 erschien noch eine Schrift zur damaligen Sonnenfinsternis vom 25. Juli. Sicherlich hat er sein astronomisches Wissen auf der Sternwarte in Nürnberg erworben.

Ausgewählte Werke:

Literatur:

Links:



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