Astronomie in Nürnberg – Information zu Phillip Eckebrecht

Keplers Weltkarte.
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Phillip Eckebrecht

Nürnberger Kaufmann und Liebhaberastronom.

* 11.02.1594 in Nürnberg^[1] ; † 05.03.1667 in Nürnberg^[2]

Vater: Augustin Eckebrecht (?-1614), Nadler und Genannter.
Mutter: Barbara.
Heirat: 26.10.1614 in St. Sebald,^[3] Margaretha (?-12.12.1655^[4]), Witwe des Almosenrats Georg Planer.

Kinder: 1 Sohn, 1 Tochter.

1.	Kind:	Daniel	09.05.1617-?	Taufen St. Sebald 1617-1726, Bl. 302^r
2.	Kind:	Anna Barbara	30.11.1624-?	Taufen St. Sebald 1617-1726, Bl. 308^v

Lebenslauf:

Philipp Eckebrecht war Kaufmann in Nürnberg, wobei er seine freien Stunden der Astronomie widmete. Bei seinem Tod wohnte er "unter der Vösten".

Wirken:

1618 verfasste Eckebrecht ein Manuskript zum damaligen Kometen. Das Manuskript kam in die Staatsbibliothek zu Berlin, zählt jedoch leider zu den Kriegsverlusten.

Eckebrecht war ein Briefpartner von Johannes Kepler (1571-1630), der 1625 und 1626 bei seinen Aufenthalten in Nürnberg bei ihm wohnte. Zum Stechen der Weltkarte von Kepler vermittelte ihm Eckebrecht die Dienste des Nürnberger Kupferstechers Johann Philipp Walch (um 1587-1631). Allerdings erschien diese Karte erst 1630 kurz nach Keplers Tod.

Auch sorgte Eckebrecht dafür, dass 1625 die Schrift Gründliche Widerlegung der PositionCirckel von Simon Marius (1573-1624) erschien. Er übersandte sie dazu an Daniel Mögling (1596-1635), der damals als Hofmathematiker für den Landgrafen Philipp von Hessen-Butzbach (1581-1643) arbeitete und die Schrift in Frankfurt a.M. herausbrachte. Der Band erschien allen "Astrologiae studiosis zum besten", wobei Mögling Eckebrecht als in "dieser Kunst verständig" bezeichnete.

Auch Andreas Goldmayer (1602-1664) berichtete, dass er vielfach mit Eckebrecht über astrologische Fragen debattiert hatte. In seinen späteren Lebensjahren soll Eckebrecht noch viel Zeit auf Astronomie und Astrologie verwendet haben. Abdias Trew (1597-1669) machte sich mit ihm vor Antritt seiner Altdorfer Mathematikprofessur bekannt. Später widmete er ihm eines seiner Werke, wozu er schrieb: "ich habe mehr im Werck bey ihm erfahren, als mir gesagt worden / und gäntzlich dafür halte / dass wann jemahls einer in dieser Löbl. Stadt Nürnberg gewesen / um welches Willen man sagen könne / es thue diese Stadt Universitäten zuvor, solches jetzo seiner Persohn wegen / wann sonst niemand wäre / seyn könne."

Ausgewählte Werke:

Die Weltkarte von 1630 [Nationalbibliothek von Australien]
- Weitere Version [Libray of Congress]
- Weitere Version [Historic Map Works]

Literatur:

Doppelmayr, Johann Gabriel: Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern. Nürnberg: Peter Conrad Monath 1730, S. 171f.
Grieb, Manfred (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon Bd. 1. München: Saur 2007, S. 318
Pilz, Kurt: 600 Jahre Astronomie in Nürnberg. Nürnberg: Hans Carl 1977, S. 268f.
Will, Georg Andreas: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon, Bd. 1. Nürnberg: Lorenz Schüpfel 1755, S. 329f.

Fußnoten

↑ "Augustinus Erkebrecher; Barbara; Philippus 12. Februa[r 1594]", Taufen St. Sebald 1593-1616, Bl. 1^r (Scan 3).
↑ "Der Erbar und Wohlfürnehme Philipp Erkenbrecht unter der Vösten", Bestattungen St. Sebald 1654-1667, Bl. 243^v (Scan 265).
↑ "Der Ersam Philipp Erkenbrecht, ein Hendler, des Erbarn Augustin Erkenbrecht Hendlers Seelig hinterlassener ehelicher son; Frau Margareta des Ersamen Georg Planers Almosen Raths Seelig hinterlassene Wittib, den 26. Octobris [1614]", Trauungen St. Sebald 1587-1616, Bl. 311^r (Scan 312).
↑ "☿ 12. Dec. Die Erbar und Tugendreiche Frau Margaretha, des Erbarn und Fürnehmen Philipp Erkebrecht Eheliche Haußfrau unter der Vesten", Bestattungen St. Sebald 1654-1667, Bl. 22^r (Scan 49).