Das heutige Haus in der Schildgasse 15. An dieser Stelle hatte früher Johann Bernhard Bauer seinen Laden.

Johann Bernhard Bauer

Globenhersteller in Nürnberg

* 28.01.1752 (Taufe)[1] ; † 03.06.1839 in Nürnberg[2]

Lebenslauf:

Johann Bernhard Bauer war Drechsler und Mechaniker "beym goldenen Schild", der seinen Laden "unter der Frauenkirche am Markt" hatte. Er handelte mit Erd- und Himmelsgloben, Armillarsphären, Wettergläsern und Wärmemessern, Elektrisiermaschinen und mit Modellen und geometrischen Körpern, die zur Unterweisung in der Mathematik dienten. Die Globenproduktion hatte er 1790 in Zusammenarbeit mit Johann Georg Klinger (1764-1806) begonnen, wobei sie die älteren Globen des Johann Philipp Andreae (ca. 1700-1762) überarbeiteten. Nach Klingers Tod gab Bauer ab 1808 Erdgloben von Johann Gabriel Doppelmayr (1677-1750) in verbesserter Form heraus. Er wohnte in der Schildgasse 15.

Wirken:

Im Besitz des Germanische Nationalmuseums befindet sich ein Quecksilberbarometer mit Skala, 87 cm langer Glasröhre und Holznäpfchen von J. B. Bauer, das ehemals im Besitz der Universität Altdorf war (WI 213). Damit dürfte Johann Bernhard Bauer gemeint sein, auch wenn das Barometer nach anderen Quellen schon aus dem 16. Jahrhundert stammen soll. Ebenfalls findet sich ein Tellurium von ihm (WI 123). Im Historischen Museum in Bamberg findet sich ein "Kopernikanisches Modell" aus dem Jahre 1791, mit dessen Hilfe Mond- und Sonnenfinsternisse zu erklären sind. Beim Erdglobus von Doppelmayr verbesserte Bauer die Darstellung der Nordwestküste Amerikas sowie der Küstenlinie von Neuguinea, auch wurde erstmalig Tasmanien als Insel anerkannt. Zusammen mit seinen beiden Söhnen Carl Johann (1780-1857) und Peter (1783-1847) war Bauer an der Restaurierung des Behaimglobus von 1822/23 beteiligt.

Mitgliedschaften und Ehrungen:

Bauer war von 1797 bis 1806 Genannter des Größeren Rates der Stadt Nürnberg. 1828 wurde er für seine langjährige Tätigkeit vom bayerischen König belobigt.

Ausgewählte Werke:

Literatur:

Links:



Danksagungen: Wir haben Jan Bodensieck aus Kiel für den Hinweis auf Bauers Windmühle zu danken.

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