Eimmarts großer Trient


Der große unbewegliche Trient war ab 1687 das Markenzeichen der Eimmart-Sternwarte. Er ersetzte den unbrauchbar gewordenen großen hölzernen Doppelquadranten.

Ein Trient ist ein Drittelkreis, wobei hier der Bogen nur 118 Grad umfasst, keine 120 Grad. Er war aus Eisen und Messing gefertigt und hatte einen Radius von 16 Fuß (ca. 4,8 m). Er war genau in der Meridianlinie aufgestellt und diente u.a. zur Messung von Mittagshöhen.

Johann Leonhard Rost erwähnte den Trienten in seinem Astronomischen Handbuch von 1718 nicht. Im Brief vom 17. Oktober 1720 an Christfried Kirch bezeichnete er ihn bereits als unbrauchbar. Tobias Mayer hielt sich ab Mitte der vierziger Jahre in Nürnberg auf, 1751 wechselte er nach Göttingen. Dort wurde er von seinem Schüler Carsten Niebuhr gefragt, ob er in Nürnberg den großen Trienten noch gebraucht habe. Mayer antwortete: ja, er habe ihn noch gebraucht, er musste aber allezeit einen Hammer mitnehmen, um ihn in Bewegung zu setzen. Brauchbare Messungen waren mit dem Trienten also längst nicht mehr möglich.

Als die Sternwarte 1751 aufgelöst wurde, fertigte man ein Verzeichnis der noch vorhandenen Geräte an. Darin ist die Rede von dem großen Trient, "der aber durch die Winde sehr gekrümmet, u: an dem Holz-Werk mehrere Theils zerbrochen worden."[1]




Fussnoten

  1. Staatsarchiv Nürnberg: Saal II Lade 20 Nr. 11, 11 (Protokoll vom 21. April 1751).